Selbstständig sein als Fotograf:in – ein Traum vieler Kreativer. Doch lässt dieser Traum sich nicht recht einfach realisieren? stock.adobe.com © bodnarphoto (DATEI-NR.: 430135259)
Den Traum der Selbstständigkeit träumen auch viele Fotograf:innen: Endlich eigene, flexible Arbeitszeiten festlegen, vielleicht sogar nur an vier Tagen die Woche arbeiten, künstlerischer aktiv sein und nur Aufträge annehmen, auf die man auch Lust hat – diese und weitere Vorzüge der selbstständigen Fotografie sind extrem reizvoll. Warum also nicht den Versuch starten, sie auszuleben? Sich als Fotograf:in selbstständig zu machen ist nämlich grundsätzlich nicht sehr kompliziert. Schwierig wird es meistens erst bei der Gewinnung von Kund:innen. Doch auch was das betrifft, kann schon auf dem Weg in die Selbstständigkeit vorgesorgt werden.
Zunächst einmal sollte sich jeder, der sich als Fotograf:in selbstständig macht, mit einigen „Formalitäten“ und Voraussetzungen auseinandersetzen. Die ersten guten Nachrichten: Der Begriff Fotograf:in ist in Deutschland schon seit Längerem nicht mehr geschützt. Das bedeutet, dass sich wirklich jeder mit dieser Berufsbezeichnung selbstständig machen kann – auch, wenn keine Ausbildung absolviert wurde.
Die schlechten Nachrichten: Fotografieren ist nicht so einfach, wie viele denken. Zumindest nicht Fotografie auf einem Niveau, auf dem man auch davon leben kann. Neben einer kreativen Ader bedarf es auch einer intensiven Beschäftigung mit diversen Themen, wie Belichtung, Kontrast und Bildschärfe. Außerdem sollte man seine Ausrüstung mit all ihren Möglichkeiten und Grenzen kennen und Bilder digital bearbeiten können.
Wer sich tatsächlich dazu entschließt, sich ohne Ausbildung selbstständig zu machen, sollte außerdem zumindest ein Praktikum in diesem Bereich absolvieren. Dadurch lassen sich Einblicke in verschiedene Bereiche der Arbeit sammeln. Als Bonus hat man so eine erste Referenz für den Lebenslauf.
Zu den sonstigen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Dasein als selbstständige:r Fotograf:in gehören darüber hinaus:
Nicht alle Menschen, die als selbstständige Fotograf:innen ihr Brit verdienen, haben ein eigenes kleines Fotostudio und machen dort Passfotos, Bilder von Familien, Konfirmand:innen und Brautpaaren – auch, wenn das ein gängiges Klischee sein mag. Vielmehr spezialisieren sich viele Fotograf:innen auch auf bestimmte Bereiche. Wer sich von der Konkurrenz abheben möchte, sollte sich so früh wie möglich überlegen, was er gerne fotografieren möchte und wie dieses Vorhaben umsetzbar ist.
Hochzeitsfotograf:innen können oft alleine von diesem einen Spezialgebiet leben. Allerdings sollten sich ihre Bilder und Ideen irgendwie von der Konkurrenz abheben. stock.adobe.com © meatbull (DATEI-NR.: 195717695)
Verschiedene Arten und Bereiche, die man als selbstständige:r Fotograf:in abdecken kann, sind zum Beispiel:
Im Bereich der Kunst haben sich außerdem gerade über die sozialen Medien – allen voran Instagram – in den vergangenen Jahren etliche Menschen selbstständig machen können. Schon vor einigen Jahren haben auch deutsche Fotograf:innen die Millionen-Follower-Marke geknackt. Wer sich einen beliebten Account mit derartig vielen Followern aufbauen kann, bekommt irgendwann nicht nur Werbedeals angeboten, sondern kann mitunter auch eigene Drucke oder gar ganze Fotobände mit eigenen Werken verkaufen.
Steht fest, in welche Richtung man sich begeben möchte, kann auch die Überlegung stattfinden, ob man eher gewerblich oder freiberuflich tätig sein wird. Es gibt etliche Fotograf:innen, die freiberuflich arbeiten. Sie müssen keine Gewerbesteuer zahlen und sind von der Mitgliedschaft in der IHK befreit.
Allerdings frägt man bevor man den Start in die Selbstständigkeit beginnt, am besten bei einem Finanzamt, einem Berufsverband oder der lokalen Industrie- und Handelskammer nach, in welchen Bereich die geplanten fotografischen Tätigkeiten fallen. Andernfalls kann ein Unterlassen der Gewerbeanmeldung (auch aus Unwissen) zu Bußgeldforderungen führen.
Generell aber sollte man sich merken: Je kreativer und künstlerischer die fotografischen Tätigkeiten sind, desto höher sind die Chancen, freiberuflich zu agieren. Mit einem Fotostudio oder beispielsweise auch als Hochzeitsfotograf:in jedoch erfolgt automatisch eine Einstufung als Gewerbetreibende:r.
Wie in fast jeder Selbstständigkeit sollten auch Fotograf:innen, die diesen Schritt wagen, einen umfassenden Versicherungsschutz abschließen. Denn selbst, wenn es im Bereich der Kreativität gut läuft und ein Andrang an Kund:innen herrschen sollte, kann es zu plötzlichen Vorkommnissen kommen, die eine Existenzbedrohung darstellen können.
Als erstes ist die Berufshaftpflichtversicherung zu nennen. Sollte es während der Ausübung deiner selbstständigen Tätigkeit zu irgendwelchen Vermögens- oder Personenschäden kommen, kommt diese Versicherung dafür aus. Stolpert etwa eine Kundin im Studio über ein Kabel und bricht sich das Handgelenk und zerstört dabei noch ihre teure Armbanduhr, muss man als Fotograf:in privat dafür nicht aufkommen. Denn hier springt die Berufshaftpflichtversicherung in jedem Fall ein.
Auch um die Art der Krankenversicherung sollte man sich Gedanken machen. Die gesetzliche Krankenversicherung ist zwar Standard, eine private Krankenversicherung hat aber auch einige Vorteile, je nach Beruf. Gerade die schnellere Terminvergabe etwa bei Fachärzten kommt einem hier zugute. So fällt man im Krankheitsfall mitunter nicht so viele Tage aus und minimiert dadurch entstehende Kosten. Apropos Kosten – Zwar müssen Selbstständige die Beiträge für die private Krankenversicherung zwar vollständig selbst bezahlen, sie profitieren aber aufgrund ihres oftmals noch niedrigen Alters von günstigen Einsteigertarifen.
Eine Versicherung, die gegen Urheberrechtsverstöße absichert, ist gerade für all diejenigen, die viel im Internet unterwegs sind und dort arbeiten, ebenfalls eine sinnvolle Sache. Die Rechtsschutzversicherung ist hier die richtige Wahl. Es lohnt sich, sich bei Berufsverbänden freier Fotograf:innen umzuhören. Sie bieten ihren Mitgliedern nicht selten besagten Rechtsschutz oder beraten einen zumindest umfassend zum Thema.
Letztlich ist auch eine Versicherung für das Equipment für alle selbstständigen Fotograf:innen zu empfehlen. Gerade mit zunehmender Anzahl an Objektiven oder gar Kameras und umfassender Studioausstattung gehen die Kosten hier gerne einmal in den fünfstelligen Bereich. All diese teuren Gegenstände wollen versichert sein, bevor ein Diebstahl oder etwa auch ein Wasserschaden für plötzliche Rückschläge sorgt. Es gibt spezielle Kamera- oder Fotoversicherungen, die in diesem Fall den besten Schutz bieten.
So gut man auch fotografieren mag – Kund:innen kommen nicht von alleine ins Haus. Hierfür bedarf es als selbstständige:r Fotograf:in doch einiger Marketing-Maßnahmen und gezielter Kundenakquise.
Um eine professionelle Website kommt man dabei heute eigentlich nicht mehr herum. Die Website ist die moderne Visitenkarte und zugleich eine der besten Werbemaßnahmen, die es gibt. Stimmt die Präsentation der eigenen Person und der eigenen Arbeit und sind Referenzen und bisherige Aufträge ordentlich aufgezeigt, sind Kund:innen meist schon halbwegs überzeugt.
Um die Website leichter auffindbar zu machen, sollte man sich außerdem mit Suchmaschinenoptimierung und SEO auseinandersetzen. Gute und tiefergehende Texte zur Fotografie auf einem eigenen Blog stärken außerdem das Vertrauen in die Kenntnisse und Fähigkeiten der oder des Fotografierenden.
Kund:innen lassen sich auf schnellem Wege auch über unser Portal finden. Nach einer kostenlosen Registrierung, die in nur 2 Minuten gemacht ist, erhalten Fotograf:innen von uns unkompliziert neue Aufträge. Das Prinzip ist ganz einfach: Als Vergleichsportal für Fotograf:innen können potenzielle Interessenten über unsere Website nach verschiedenen Angeboten suchen und Leistungen und Preise aller Anbieter:innen vergleichen.
Besagte Konditionen hinterlegen die Fotograf:innen dabei selbst einmalig im Anbieterportal. Dies erspart einem das oftmals lästige und mitunter dennoch wenig zielführende Schreiben von Angeboten. Mit den Kund:innen lässt sich nach einer Anfrage auch ganz einfach über den integrierten Chat kommunizieren. Sagt einem ein Auftrag zu, kann dieser mit einem simplen Klick angenommen werden. Etliche Fotograf:innnen sind bereits bei uns registriert und kommen wunderbar mit dem System zurecht.
Um sich einen Namen zu machen, empfiehlt es sich, als selbstständige:r Fotograf:in auch im Netz und hier vor allem in den sozialen Medien aktiv zu sein. Außerdem ist eine eigene Website absolut Pflicht. stock.adobe.com © Sutipond Stock (DATEI-NR.: 220072547)
Letztlich empfehlen sich Social-Media-Kanäle wie das genannte Instagram oder auch Facebook mit ihrer eher visuellen Ausrichtung ebenfalls sehr für modernes Marketing im Bereich Fotografie. Wer zusätzlich auf analoge Werbemaßnahmen setzen möchte, kann Anzeigen in thematisch passenden Zeitschriften schalten oder in der lokalen Presse mit den eigenen Angeboten werben.
Sich mit der Fotografie selbstständig zu machen ist kein Hexenwerk. Kaum ein anderes Berufsfeld bietet so viele Möglichkeiten, eine eigene Nische zu finden oder sich auf einige kleinere Bereiche zu beschränken und sich um diese Expertise herum ein eigenes Business aufzubauen. Solange man hierbei an die wichtigsten Dinge, wie die eventuelle Anmeldung eines Gewerbes und einige Versicherungen denkt, sind auch die Rahmenbedingungen abgedeckt.
Geht es an die Gewinnung von Kund:innen und an die Werbung für die eigenen fotografischen Fähigkeiten, haben sich vor allem eine Website sowie die sozialen Medien als hervorragende Möglichkeiten im Netz hervorgetan. Nicht zu unterschätzen ist allerdings, dass genau das auch schon etliche andere Fotograf:innen wissen. Die Konkurrenz ist im Bereich der selbstständigen Fotografie groß. Wer die Chance nutzen möchte, diesen Weg einzuschlagen, sollte sich also auch stets dem Risiko bewusst sein, dass er gegen andere Fotograf:innen antreten muss. Nur, wer sich einen Namen macht und in der Lage ist, wirklich einzigartige Fotos zu schießen und sie zu verbreiten, kann hier auf Dauer erfolgreich werden und bleiben.
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